Satzung

Am 1. September 1948 konstituierte sich im Museum Koenig in Bonn der Parlamentarische Rat, ein von den elf Ministerpräsidenten der deutschen Länder der drei westdeutschen Besatzungszonen auf Anweisung der drei Westmächte eingesetztes Gremium mit parlamentarischem Charakter. Ihm sollte es obliegen, auf Grundlage der Frankfurter Dokumente, zu denen die Ministerpräsidenten in den Koblenzer Beschlüssen Stellung genommen hatten, das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland auszuarbeiten. Als der Parlamentarische Rat 1949 das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beschloss, leitete er es mit der Präambel ein: „Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen, von dem Willen beseelt, seine nationale und staatliche Einheit zu wahren und als gleichberechtigtes Glied in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen, hat das Deutsche Volk, … dieses Grundgesetz beschlossen.“ Dies belegt unter anderem die Erkenntnis der Verfasser des Grundgesetzes, dass Frieden und Stabilität dauerhaft nur durch regionale und internationale Kooperationen möglich sind.

Die Bundesstadt Bonn ist ein Ausgangspunkt des Grundgesetzes. Sie steht für ein Beispiel einer funktionierenden Demokratie. Seit dem Umzug der Bundesregierung nach Berlin knüpfte Bonn schließlich in besonderer Weise an den Gedanken der internationalen Kooperation als friedensstiftendes Moment an und wurde im Juli 1996 deutsche Stadt der Vereinten Nationen und nicht zuletzt dadurch verstärkt Ort des internationalen Dialogs zu Zukunftsthemen. Zehn Jahre später im Juli 2006 konnte Bundeskanzlerin Angela Merkel den neuen Dienstsitz an UN-Generalsekretär Kofi Anan übergeben. Zahlreiche UN-Organisationen, -Sekretariate und -Zentren finden seither ihre Zentrale in Bonn.

Dennoch ist die Erkenntnis der Verfasser des Grundgesetzes auch heute nicht selbstverständlich, weder in der Bundesrepublik Deutschland selbst noch in anderen Ländern. Die Mitglieder des Vereins „Internationaler Demokratiepreis Bonn e.V.“ wollen deren Verbreitung fördern. Die Historie Bonns und seine Gegenwart bieten nach ihrem Verständnis den geeigneten Ort, um auch durch Initiative aus der Region einen Beleg dafür zu liefern, dass internationale Gesinnung, Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und der Gedanke der Völkerverständigung vor dem Hintergrund einer demokratischen Grundordnung gerade hier gelebt und gefördert werden. Es soll zudem ein Beitrag dazu geleistet werden, dass die Bundesrepublik Deutschland ihre Einbindung in die Völkergemeinschaft vertieft.

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